Es gab eine Zeit vor dem Onlinehandel, in der es Usus war, dass Einzelhandelsgeschäfte an den Adventssonntagen geöffnet hatten. Zumindest in der Zeit von 14 – 18 Uhr.
So auch in einem Sportfachgeschäft, das neben ein – zwei Festangestellten, mit Sport interessierten Schülern und Studenten im Verkauf operierte. Auch an Adventssonntagen.
Die potentielle Kundschaft wurde unter der Woche mit Werbeprospekten angefixt und über die Wendeltreppe in den Laden gelockt.
Die Kunden lechzten nach Inlineskatern, Skateboards, Kickboards, jedweden Ballsorten, Tennisschlägern, Basketballkörben, Wintermützen und Handschuhen, Schwimmbrillen, kleinen Trampolinen und Heimtrainern. Alle berieten was da Zeug hielt und beendeten den Kaufvorgang mit der Königsfrage: Sollen wir es als Geschenk einpacken?
Es gab nichts, was nicht fachmännisch eingepackt wurde. Kunde ist schließlich König.
Der Inhaber hatte dabei eine Sache perfektioniert. Wenn die Geschenkefrage bejaht wurde, hat er kurzerhand einen „Experten“ berufen – meistens der, der neben ihm Stand, und hat die nervösen und schweißtreibenden Ball-zum-BonBon- Packkünste kommentiert. Wir hieß ja nicht ich.
Das war die Geburtsstunde des sogenannten Bossmoves.