Eine weitere Konstante der letzten 42 Jahre Weihnachtszeit ist der 6. Dezember. Nikolaus. Historisch gesehen galt er, der Nikolaus, früher als Schutzpatron der Seefahrer und stellte Papierschiffchen anstatt Süßigkeiten vor die Luken äääh Türen.
Daher vermute ich es als nahe liegend, dass wir, als Kinder eines mittlerweile Kaleus a. D. eben an diesem Tag auch mit kleinen Aufmerksamkeiten bedacht wurden. Ähnlich wie vor dem ersten Öffnen des Adventskalenders, war auch der Vorabend ein besonderer. Wir stellten den geputzten Stiefel vor die Zimmertür. Daneben den noch leeren Weihnachtsteller aus Aluminium. „Ein Mal vollmachen, bitte!“
Es kribbelte im Bauch, man tat sich schwer einzuschlafen. Raschelt da was? Höre ich Schritte? Ich muss Pipi. Was, wenn ich gleich auf dem Weg zur Toilette dem Nikolaus begegne? Oder war er schon da. Ich muss jetzt aber wirklich los. Kurz vor der Zimmertür nochmal horchen. Nichts. Dann schnell über den Flur. Auf dem Weg zurück nochmal die Augen zusammenkneifen. Man wollte sich schließlich nicht die Überraschung für den Nikolausmorgen versauen.
Und bis heute frage ich mich, wie der Nikolaus das immer schaft, nicht gesehen zu werden.