15. Showstopper Blitzeis

Clark W. Griswold hat die Latte des Weihnachtsbaumkaufs damals ziemlich hoch gelegt:

„Wir läuten unser fröhliches altmodisches Familienweihnachten ein, in dem wir hinaus ins verschneite Land fahren und dabei den guten alten frontgetriebenen Schlitten verwenden, um die frostige Erhabenheit der Winterlandschaft in uns aufzunehmen – und suchen das wertvollste von allen weihnachtlichen Symbolen.“

Wir alle träumten davon, durch die norddeutsche verregnete Winterlandschaft zu fahren und irgendwo in einem Wäldchen, den perfekten Weihnachtsbaum aus zu graben. Zum Glück übernahmen das meistens die hiesigen Baumärkte, Gärtnereien oder Großgrundbesitzer und man brauchte nur hinzufahren und sich einen geschlagenen Baum aussuchen.

Im Zuge der Globalisierung, des Internets und des aufstrebenden Onlinehandels, entschloss sich eine Familie einen Weihnachtsbaum von der Insel Rügen kommen zu lassen. Ein Klick und eine Überweisung später, machte sich der Baum wenig später auf den Weg und sollte pünktlich zum Fest der Feste ankommen. Jedoch erwies sich das sogenannte Blitzeis als Showstopper, das eine Zustellung an Heiligabend nicht mehr möglich machte.

Alle hofften bis zuletzt, dass nicht doch noch ein Weihnachtswunder passiert, und Heiko der Postbote, sich mit seinem gelben Auslieferfahrzeug und selbstgemachten Spikes, unter dem Einsatz seines eigenen Lebens, den Weg über die spiegelglatten Straßen bahnt, um der Familie ein schönes Weihnachtsfest mit Tannenbaum zu schenken. Zur Not auch zu Fuß. Als Dank hätten sie ihm einen Platz an der Festtafel gegeben. Auch in seiner Arbeitskleidung.

Alles Hoffen half nichts. Kein Lieferfahrzeug. Kein Heiko. Kein Baum.

So wurde kurzerhand die Pyramide zum weihnachtlichen Symbol erklärt, was der schönen Stimmung überraschender Weise keinen Abbruch tat.

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