Als Kind machte man sich ja irgendwann nicht nur Gedanken um seine eigenen Wünsche. Irgendwann hatte man raus, dass nicht nur der Weihnachtsmann Geschenke brachte, sondern dass auch von Geschwistern Geschenke kamen und man im Gegenzug auch Geschenke machte. Wobei doch eigentlich klar war, dass das größte Geschenk das Verwandtschaftsverhältnis an sich gewesen ist.
So wurden Budgetobergrenzen festgesetzt und dank des „Weihnachtsgeldes“, das zuzüglich zum Taschengeld wie von Zauberhand zum Monatsanfang auf das Jeans-Sparbuch eintrudelte, war man dann auch in der Lage Geschenke zu kaufen. LEGO, My Little Pony, Herpa Modellautos, Musik-CD’s, Büro-Artikel, AXE-Duschgel-Sets und Körperpuder wechselten an Heiligabend die Besitzer.
Einmal wechselten sogar Best-of-Videos der Kelly Family den Besitzer. Ein Geschwisterkind äußerte – wahrscheinlich aus Spaß – den Wunsch nach Kelly-Family-Videos, da ihm die ständige Fragerei auf die Nerven ging. Diese wurden kurzerhand vom Schenkenden über die Feiertage von einer Mitschülerin ausgeliehen, verpackt und unter den Baum gelegt. Dieser Scoup erheiterte den Heiligabend von 1995 sehr und es wird auch in der Gegenwart gerne nochmal darüber gescherzt. Seitdem wird jedes Jahr an Heiligabend gemeinsam „An Angel“ angestimmt.
Im Laufe der Jahre wurde dann reduziertes Schenken und Julklapp eingeführt. Jeder aus der Familie zog ein Los (nicht mit dem eigenen Namen) und hatte die Aufgabe, ein Geschenk für nur eine Person zu besorgen, was gleichbedeutend mit weniger Stress, weniger Kosten und weniger Müll war. Eigentlich ein tolles Prinzip.
Wann Eine-Person-Geschenk-Policy, Merkel?