Es ist 1990, irgendwann im Frühjahr. Die 1b hat Kabapause. Im wöchentlichen Wechsel holen zwei ABC-Schützen den mit Kaba, Vanille- und Vollmilchtrinkpackungen befüllten ausrangierten orangenen Farbeimer von der Hausmeisterwohnung. Unser Hausmeister war so’n Typ „grauer Kittel über karierte Hemden und Cordhose“. Und nen ab’n Daumen hatte er auch. Den sah man jedoch nicht. Ob er der Daumenlutscher aus dem Struwwelpeter war? Man weiß es nicht. In dieser Woche waren jedenfalls Dennis O. und Sascha S. an der Reihe.
Sie marschierten fröhlich flötend Richtung Hausmeisterwohnung, die man durch die große Regenpausenhalle (in der man sich ja nur bei Schlechtwetter aufhalten durfte) trockenen Fußes erreichte. Bis sie zurückkamen dauerte es jedoch länger als gewöhnlich. Sie heulten – und hielten sich die Köpfe. Was war passiert? Ein Schüler aus der Parallelklasse hatte die beiden beim Kabaholen mit den Köpfen aneienander geschlagen. Einfach so. Auf die Frage, warum er das gemacht hätte, soll er geantwortet haben:
„Das habe ich bei Batt Spänzah und Tärentz Hill gesehen. Macht ja aber gar nicht solche Geräusche!“