Türchen 5: Torpedo

An seine erste WM 1990 im TV und den Titelgewinn der deutschen Nationalmannschaft erinnerte er sich nicht so wirklich. Dafür aber an seine Zeit in der F-Jugend. Ein Spieler fiel nach jedem Abstoß immer hin, ein anderer hatte immer blaue Flecke. Schuld dran war Leukämie, wie sich später raus stellte.

Sein erster Trainer stammte aus einer regionalen Fußballfamilie und hatte das seltene Talent, sich bei Auswärtsfahrten regelmäßig zu verfahren. Daher wurde sich immer fünf Minuten früher am Abfahrtsort getroffen.

Er war es auch, der ihm seinen ersten Spitznamen verpasste: Torpedo. Wahrscheinlich weil er schnell und gefährlich war.

Torpedo bekam Sonderaufgaben und sollte bestimmte Spieler auf Schritt und Tritt verfolgen und stören. „Und wenn der auf die Toilette gehst, dann gehst Du mit!“

Einmal sollte er bei einem Hallenturnier einen 7m schießen. Er hatte vor dem Strafstoß brav am eigenen Strafraum gewartet und wurde dann aber vom Trainer als Schütze nach vorne beordert. Überrascht und irritiert zugleich, sprintete Torpedo nach vorne, stoppte zwischenzeitlich kurz ab, zündetet dann doch nochmal den Turbo und schoss den Ball flach ins Tor!

Der Schiedsrichter allerdings gab den Treffer nicht, da der Anlauf zu lang gewesen sei. So musste Torpedo nochmal schießen, konnte den Torhüter mit verkürztem Anlauf aber leider kein zweites Mal überwinden.

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