Türchen 12: Ehrenpräsi

Neben den Learnings hielt die Zeit im Herrenbereich aber auch einige Kuriositäten bereit.

Angefangen bei den Heimfans und sogenannten „Altinternationalen“ – also verdiente Mitglieder des Vereins, die die Fußballsparte mit aufgebaut und zu dem gemacht haben, was sie damals war, und somit automatisch alles kritisieren durften. Zumal sie auch Sponsoren ranholten, ohne die privilegierte Dinge wie Kaffee & Kuchen auf Auswärtsfahrten (mit Reisebus) und nach Rückkehr mit anschließendem guten Essen (div. Kartoffelprodukte, Fleisch und Gemüse) in der Gastronomie eines Sponsors, die die Spieler sehr zu schätzen wussten, nicht möglich gewesen wäre.

Hatte man verloren, hauten die Altinternationalen drauf. Hatte man gewonnen, wurde trotzdem das Schlechte gesehen. Man konnte sich manchmal dem Eindruck nicht erwehren, dass sie kamen um die Mannschaft scheitern zu sehen.

Einzig der Ehrenpräsident, der bis ins hohe Alter von über 90 Jahren topfit war, sich jedes Heimspiel anschaute, einem mit seinen großen Pranken bei der Begrüßung fast die Hand und nach dem Spiel – im Gespräch am Stammtisch in der Vereinskneipe – mit seinem goldenen Siegelring beim Schulterklopfen beinahe das Schlüsselbein brach, ehe er seinen Dornkaat trank, und die letzten Tropfen jedes Schnaps auf seinen Kopf rieseln lies, sah in jeder Niederlage auch etwas Gutes:

„Dornkaaaaaaaaaat.“

Sein Geheimrezept für volles Haar und das stolze Alter.

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