Im Laufe der weiteren Herrenjahre, lernte er immer wieder neue Spielertypen und die durchweg netten Menschen mit unterschiedlichen Berufen dahinter kennen.
Es waren Polizisten, Bundeswehrsoldaten, Verwaltungs- & Kaufleute, Studenten, Auszubildende, Kfz.-Mechatroniker, Maler- & Lackierer, spätere Geschäftsführer und Friseure. Das zumindest glaubte ein Nachwuchskicker, als er den damaligen Co-Trainer – der mit seiner Frisur sehr akribisch war und intern scherzhaft Friseur genannt wurde – anrief und fragte, ob er ihm vor dem nächsten Auswärtsspiel noch die Haare schneiden könne. Er sei ja schließlich Friseur. Co-Trainer als auch Spieler waren von der Situation gleichermaßen überrascht. Awkward Moment.
Ein anderer Nachwuchskicker stieg unmittelbar vor einer Laufeinheit in der Sommervorbereitung Döner essenderweise in das Auto des nicht schlecht guckenden Trainers, und kommentierte die Situation mit: „Ich hatte so ’nen Hunger und hab heute noch nichts gegessen!“ Die Laufeinheit absolvierte er trotz oder wegen des Superfoods, als einer der Leistungsstärksten.
Bei einer weiteren Laufeinheit, bei der die Mannschaft in Gruppen um ein abgestecktes Quadrat Tempoläufe absolvierte, schlug ein Spieler vor, beim nächsten Durchlauf die Richtung zu ändern, um eine gleichmäßigere Belastung der Gelenke zu gewährleisten. Wäre es nach dem damaligen Goalgetter gegangen, wäre die Gruppe in die gleiche Richtung weitergelaufen, da andersherum ja länger sei.
Ein kleines Highlight war, dass ein verletzungsanfälliger Spieler, der vor einem wichtigen Spiel Probleme mit der Leiste hatte und klassisch mit einem Wundermittel vom Sportarzt fitgespritzt wurde. Die Leiste hielt. Das Wundermittel hieß NaCl (Kochsalz), nur hatte man dem Spieler das natürlich nicht gesagt.
Aber wenn Döner schon zu Höchstleistungen verhilft, warum sollte dann NaCl nicht auch eine magische Wirkung haben? Vielleicht war es aber auch Dornkaat.